Vortrag und Diskussion
25.10.2016, 18:00Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart

Schön, dass uns die Arbeit ausgeht

Ein Plädoyer für massive Arbeitszeitverkürzung
Termin

Vortrag und Diskussion
Schön, dass uns die Arbeit ausgeht
Ein Plädoyer für massive Arbeitszeitverkürzung

Dienstag, 25. Oktober 2016, 18:00 bis 20:00 Uhr
Gewerkschaftshaus Stuttgart, Raum 2, erstes Obergeschoss, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart
Referent: Lothar Galow-Bergemann, war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum

Stuttgart, schreibt u.a. für Konkret, Jungle World und "Emanzipation und Frieden"
Veranstalter: ver.di-Bezirk Stuttgart
Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Wenn ältere Leute davon erzählen, dass es einmal so etwas wie Vollbeschäftigung gab und die Aussicht, sich durch Arbeit lebenslang seinen Unterhalt zu sichern, so klingt das wie aus einer fernen, längst vergangenen Zeit. Opas Welt kehrt in der Tat nicht wieder. Seit langem schmelzen sichere Arbeitsplätze wie Schnee an der Sonne und in den kommenden 20 Jahren wird jeder zweite Job in Europa und den USA verschwinden, weil künstliche Intelligenz und Roboter das viel besser und billiger können.

Aber warum macht uns das eigentlich Angst? Es wäre doch Freude angesagt. Schließlich träumen Menschen seit Jahrtausenden davon, ihr Leben mit Angenehmerem verbringen zu können als ausgerechnet mit Arbeit. Doch nur den wenigsten war es vergönnt, dem  Zwang zu lebenslanger Schufterei zu entfliehen. Das Schöne ist, dass das heute alle könnten. Denn Technologie und Wissenschaft ermöglichen uns, mit immer weniger Arbeit immer mehr Reichtum zu schaffen. Doch ausgerechnet jetzt sollen wir immer länger arbeiten. Gehören wir zu den nicht mehr ganz Jungen, bekommen wir - vielleicht - einmal mit 67 oder 70 eine Rente, die immer weniger ausreichen wird. Gehören wir zu den ganz Jungen, so ahnen wir, dass wir nie eine sehen werden.
Der einzige Grund, warum wir Angst haben müssen vor dem Verschwinden der Arbeit: Die Wirtschaft, von der wir abhängen, ist verrückt organisiert. Massive Arbeitszeitverkürzung für alle ist das Gebot der Stunde. Das wäre machbar, ohne auf Lebensqualität zu verzichten. Wir müssen allerdings aus einem Gedankengefängnis herausfinden. Denn das ewige Weiterdrehen am Hamsterrad des "Arbeiten-gehen-müssen-um-Geld-zu-verdienen-weil-wir-sonst-nicht-leben-können“ garantiert uns keine gute Zukunft.